Petrus - Kirche-Lenzen-Lanz-Seedorf

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Petrus …
Unübersehbar: der große Schlüssel in der Hand des Petrus. Wenn es auch nicht allgemein geläufig ist anhand der Insignien die Apostel oder / und Heiligen sofort zu erkennen: dass Petrus und der Schlüssel einander zuzuordnen sind – das weiß jeder. Petrus – wohl der bedeutendste und auch markanteste unter den Jüngern Jesu – taucht das erste
Mal auf, als ihm Jesus bei der Arbeit als Fischer begegnet und von Jesus in die Nachfolge gerufen wird (Matthäus 4 oder Markus 1).
Er wurde um 1 n. Chr. entweder in Kapernaum oder Bethsaida geboren. Auch wenn seine Frau nicht explizit erwähnt wird, ist davon auszugehen, dass er verheiratet war, denn seine Schwiegermutter wird im Markus und im Lukas-Evangelium erwähnt. Darüber hinaus wird ein Bruder erwähnt, namens Andreas, der ebenfalls von Jesus in die Nachfolge
gerufen wird. Mehr ist über seine Familiensituation aus dem NT nicht zu erfahren. Lediglich Legenden des 5./6. Jahrhunderts um die Heilige Petronilla mutmaßen, dass sie eine Tochter des Petrus sei. Petrus, dessen Name ursprünglich Simon war, taucht ein letztes Mal in der Apostelgeschichte Kap. 15 auf, als er auf einer großen Apostelversammlung
in einem Streit das Wort ergreift und die missionarische Arbeit seiner Mit-Apostel Paulus und Barnabas verteidigt. Danach verliert sich seine Spur im NT, auch wenn er in einigen Briefen des Paulus zitiert wird. Und zwischen seiner Berufung und dieser erwähnten Streitschlichtung?
Das NT beschreibt ihn als einen lebendigen, temperamentvollen, entscheidungsfreudigen, aber auch streitbaren Jünger, der Jesus mit dem Schwert in der Hand verteidigen will, als dieser gefangen genommen wird, der allen mit dem Mund voran war, der eine große Liebe und Begeisterung für Jesus zeigte, der aber auch in einer Bekenntnissituation schwach und feige war.
Es lohnt sich, mal ein Evangelium zu lesen und dabei besonders die Aufmerksamkeit auf diesen Jünger zu lenken. Diese starke Persönlichkeit, der Glaube an Jesus als Gottes Sohn,
aber auch die Liebe zu Jesus ist es dann auch, weshalb Jesus ihn in die Beauftragung für seine bald entstehende Kirche stellt (Matthäus 16 und Joh. 21). Ob diese Beauftragung dann jeweils für den Nachfolger des Petrus, als Bischof von Rom (Papst), gelten sollte, wird von den heutigen Kirchen unterschiedlich beantwortet. In entsprechender Auslegung des Galaterbriefes und in späterer Überlieferung soll Petrus später in Antiochia (dem heutigen Antakya, südliche Türkei im Grenzgebiet zu Syrien) etwa ab 42 n. Chr. 7 Jahre als
Bischof gewirkt haben. Seit dem 2. Jahrhundert gehen christliche Schriftsteller davon aus, dass Petrus später in Rom gewesen ist, die Gemeinde dort geleitet hat und im Zuge der
Christenverfolgungen durch den römischen Kaiser Nero um 64 n.Chr. gekreuzigt wurde. Frühen christlichen Überlieferungen zufolge (1. Clemensbrief) soll Petrus auf
eigenen Wunsch mit dem Kopf nach unten gekreuzigt worden sein, da er sich nicht für würdig befand, so zu sterben wie sein Herr Jesus Christus.
Petrus wird in der Kunst oft mit den Attributen Schlüssel, aber auch Buch (Bibel), Hahn, Schiff oder einem umgedrehten Kreuz dargestellt. Die Städte Rom, Trier, Genf und Posen (Polen) sehen in ihm ihren Patron, ebenso die Bistümer Berlin, Bamberg, Gleiwitz und Liegnitz.
Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.
1.Korinther 16,14
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